Sie passieren schnell und keiner bemerkt sie: Fehler im Arbeitszeugnis.
Bei der Untersuchung von 1000
Arbeitszeugnissen wies jedes zweite Zeugnis gravierende Mängel auf.
Besonders unvorteilhaft daran ist, dass der Leser (z.B. ein Personaler, der Leser eine Einstellung entscheidet)
nicht immer sicher sein kann, ob sich dahinter ein Versehen des Ausstellers oder eine absichtliche Abwertung verbirgt.
Platz 7
Versteckte Kritik: Verschlüsselungen
Verschlüsselungstechniken erlauben es dem Zeugnisaussteller, negative Urteile zwischen den Zeilen zu äußern, ohne dass
sie für den ungeübten Leser erkennbar sind. Personal-Entscheider bedienen sich neben dem schon erwähnten beredten
Schweigen insbesondere dieser drei Techniken:
- Negationstechnik: Während im normalen Sprachgebrauch eine doppelte Verneinung die Aussage verstärkt (z.B. nicht unerheblich = wichtig), bewirkt sie in der Zeugnissprache eine Abwertung. Gab das Verhalten eines Beurteilten beispielsweise keinen Anlass zu Beanstandungen, dann war es aber auch nicht gerade lobenswert.
- Passivierungetechnik: Aussagen wie die Aufgaben, die ihm übertragen wurden, führte er zielstrebig aus verweisen auf mangelnde Eigeninitiative.
- Ausweichtechnik: Unwichtiges und Selbstverständliches wird gegenüber den wirklich wichtigen Aussagen hervorgehoben, z.B. wenn einem Werbegrafiker ein besonders sparsamer Umgang mit Betriebsmitteln bescheinigt wird.
TIPP: Lesen Sie im Artikel Der Arbeitszeugnis-Code
die detaillierte Erklärung der Verschlüsselungstechniken.